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Kronen Zeitung

vor 9 Stunden
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NEUER SCHALKE-TRAINER

Miron Muslic: „Ich lebe meine Träume“

Georg Fraisl

Im Trainingslager in Neustift im Stubaital will der Tiroler Trainer Miron Muslic den schlafenden Riesen Schalke 04 wieder zum Erwachen bringen: „Ich lebe meine Träume!“


„Sonscht red i Tirolerisch, dann isch eh glei zuagschperrt.“ Der neue Schalke-Trainer hatte sich nach dem ersten Training des Kultklubs in Neustift im Stubaital versprochen. Man wolle die Zeit im Camp „sinnlos“ nutzen – und korrigierte gleich auf „sinnvoll“. Die Lacher unter den deutschen Journalisten klangen ein bissl unheilschwanger – der Trainer ging in die Tiroler Offensive.

Bild: Birbaumer Christof

Kann er auch. In Bihac (Bosnien & Herzegowina) geboren, wuchs Miron Muslic (heute 42) in Innsbruck und Umgebung auf. Auch in Neustift wohnte die Familie eineinhalb Jahre, Klein Miron ging dort in die Hauptschule. „Es war sehr emotional hierherzufahren. Ein bissl wie nach Hause kommen.“ Die Umarmung der Kinder seiner Schwester, die in der Stephanie-Venier-Heimat Oberperfuss lebt, gehörte auch zu diesem Gefühl. „Aber“, schränkte Muslic gleich ein, „wir sind hier, um ein Camp zu gestalten.“

Bild: Birbaumer Christof

Um den schlafenden Riesen aus Gelsenkirchen wieder zu wecken, der seit dem Abstieg 2021 ungewohnte & ungeliebte Zweitligaluft atmen muss. Und von einer Rückkehr der Königsblauen in die „Beletage“ des deutschen Fußballs träumt.

Keine leichte Aufgabe
Alles andere als eine leichte Aufgabe. Eigentlich fast ein Himmelfahrtskommando. Seit 2020 ist Muslic der 14. Trainer der Schalker! Die Halbwertszeit auf der Trainerbank in Gelsenkirchen könnte kürzer kaum sein – dennoch nahm der 42-Jährige das Angebot mit Begeisterung an: „Weil das nicht mein Mindset ist. Ich denke an die Möglichkeiten, die sich entwickeln könnten, an das Potenzial.“ Dass er einmal als Schalke-Trainer ins Stubaital zurückkehren würde, hätte sich der Tiroler nie & nimmer träumen lassen, als er Anfang des Jahrtausends für Wörgl in der 2. Liga kickte: „Hättest du mir das damals prophezeit, hätte ich gesagt: „Ja, bischt du komplett wahnsinnig!“

Bild: Birbaumer Christof

Doch mit der Liebe zum Trainerberuf, die in Ried im Innkreis ihren Anfang hatte, wuchs bei Miron auch der Erfolg in diesem Job. Als Chef von Cercle Brügge (101 Spiele) führte Muslic den Klub vom Abstiegskampf in die Conference League (erstmals!). Mit Plymouth Argyle („Es gibt nichts Härteres als die englische Championship“) feierte er im FA-Cup im Februar einen 1:0-Sieg gegen Liverpool. „Das war epochal“, sagt Miron, „ich lebe meine Träume!“

Ein Erfolg, der wohl die Basis für das Engagement bei Schalke war. Das erste Treffen mit Sportvorstand Frank Baumann führte Muslic übrigens in Innsbruck. „Ohne dass er wusste, dass das meine Heimatstadt ist“, lächelt der Trainer über Zufälle, die er „Schicksal“ nennt. Irgendwo müssen Träume ja beginnen.


Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at

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